Mobilität 2018 – Ausblick 2019
Frühlingserwachen in Deutschland. Zu dieser Überzeugung kam ich im März 2018. Eine Menge neuer Angebote, Apps alter und neuer Mobilitätsanbieter wurden angekündigt. Was ist am Ende des Jahres aus diesen Ankündigungen geworden? Wurden die Rahmenbedingungen neu gestaltet? Gab es Konzepte für die Umsetzung in den Kommunen?
Starte ich heute von A nach B, egal ob mit der DB, dem ÖPNV, Sharing Angeboten oder Rad und Auto, bleibt die Hoffnung der Rückenwind für 2019, das Ziel pünktlich zu erreichen.
Hintergrund: Es bleibt dabei.
Bis 2030 werden rund 80 Prozent der deutschen Bevölkerung in Städten leben. Angebote sind gefragt, die nahtlos funktionieren, um Nutzungs-Hemmschwellen zu senken. Knapp 20 Millionen Pendler plus Schüler, Studenten, Auszubildende bedeuten: Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Im Prinzip ist alles da, um Mobilität generationsunabhängig zu vereinfachen. Was fehlt ist die eine App, die alles bietet und für die man sich nur einmal registrieren braucht. Hier sind alle Akteure gefragt, konstruktiv, um im Sinne des Nutzers zusammenzuarbeiten. Es entstünde ein ehrlicher Wettbewerb, in dem sich Dienstleister kundenfreundlich präsentieren. Diese Nutzer sind zahlende Kunden und hochsensible Wesen und erkennen schnell, was passt, benutzerfreundlich und gut für Mensch und Klima ist. Dass das kein Traum oder gar Spinnerei ist, zeigen Städte wie Helsinki, Oslo, Kopenhagen bereits in Europa. Ist es überhaupt nicht längst Zeit für eine europäische Lösung? Könnte diese Lösung der Kit sein für das Erstarken von Zusammengehörigkeit innerhalb der sehr volatilen Union? Reisen, ohne Grenzen, wie schön ist es und doch so verletzlich. Mobilität ist ein Grundbedürfnis wie essen, trinken, arbeiten, soziales Leben, Anerkennung, Liebe und Freiheit, die Freiheit grenzenlos zu reisen, virtuell und physisch. Und das so simpel wie möglich.
Was passiert 2019? Ein Wunsch-Szenario
Unsere aktuelle Bundesregierung schafft moderne Rahmenbedingungen, holt alle Akteure an einen Tisch, verständigt sich auf eine einheitliche Lösung statt 100 +1 Insellösungen. Baut die Netze belastbar aus, egal ob 4 oder 5G, Hauptsache flächendeckend. Die Umsetzung in den Kommunen gestalten, besser kümmern sich City-Manager, um die oft komplizierte Kommunikation im öffentlichen Raum.
Was 2019 mit Sicherheit kommt
E-Mobilität wird deutlich sichtbarer. Die Infrastruktur für Ladestationen befindet sich im Auf- und Ausbau. Das ist toll und gut für’s Klima. Ist es auch gut für den knappen Raum in der Stadt? Sicher nicht. Besser weiter am Ausbau einer kleinteiligen Verfügbarkeit und vereinfachten Zugänge zu feilen, um die Nutzung aller Sharing-Angebote möglichst immer in die Reiseplanung einzuweben. On demand Anbietern bietet 2019 die Chance, sich als Stars, sowohl für Stadt und Land Mobilität, zu positionieren. Denn sie sind die ideale Ergänzung zum ÖPNV für die erste und letzte Meile und ganz sicher keine Konkurrenz. Der Erfolg der aktuellen Pilotprojekte beweist dies ganz klar. Davon profitieren ebenfalls gut aufgestellte individuelle Mobilitätsanbieter für Rad, Auto und E-Produkten, die den Zugang zum gesamten Sharing-Angebot ermöglichen.